Zwischen Traum und Wirklichkeit: «The Fairy Queen – Ein Sommernachtstraum» verzauberte die KS Im Lee
Im Februar 2024 trafen die Elfen, König:innen und Handwerker aus «Ein Sommernachtstraum» im singenden Wald auf der Bühne der Aula aufeinander. William Shakespeares Komödie wurde mit der Oper «The Fairy Queen» von Henry Purcell verbunden. Die Musiktheater-Produktion war ein voller Erfolg! Sie wird vielen Mitwirkenden als Highlight ihrer Schulzeit in Erinnerung bleiben.
Leidenschaft und Macht
Der Gesang des Waldes liess das Publikum in eine fantastische Welt eintauchen, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen. Als die Liebespaare durch Zauber in irrationale Liebe zu anderen Personen verfallen, führt das zu Chaos und Verwirrung, aber auch zu witzigen Momenten, etwa als Titania sich in einen Esel verliebt. Auch die Handwerker:innen sorgen mit Situationskomik und dem Stück «Pyramus und Thisbe» für Auflockerung. Da vergisst man leicht, dass es in Shakespeares Stück vor allem um Macht und Kontrolle geht. Der Elfenkönig Oberon nutzt seine übernatürlichen Kräfte, um die menschlichen Figuren zu manipulieren. Sie verlieren sich selbst und erkennen ihre wahren Gefühle nicht mehr.
Gelungene Verschmelzung von Schauspiel und Musik
Das Konzept der Produktionsleitenden, Shakespeares Theaterstück mit Purcells Oper zu verbinden, ging voll und ganz auf. Die Schauspieler:innen der Theatergruppe brachten Shakespeares Stück mit Energie und Ausdruck auf die Bühne, während der Chor und das Orchester die Opernmusik von Purcell stimmungsvoll interpretierten. Gemeinsam schufen sie eine faszinierende Symbiose aus Wort, Gesang, Tanz und Instrumentalmusik, die das Publikum von Beginn an in ihren Bann zog.
Beeindruckende Leistung
Besonders bemerkenswert war die Leistung der rund 150 Jugendlichen. Ob als Schauspielende, Sänger:innen, Tänzerinnen oder Instrumentalisten – sie zeigten eine professionelle Darbietung. Die Musiktheater-Produktion war ein Genuss für alle Sinne. Die Schüler:innen, Lehrpersonen und das Produktionsteam (Peter Nussbaumer, Olivia Keller und Christoph Germann) haben Grossartiges geleistet und ein Theatererlebnis geschaffen, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Stefanie Bäurle
(Bilder: Simon Winiger; Porträts: Judith Balla)

Naomi Onaka (4h): Orchester, Gesang
Es war ein einmaliges Erlebnis, in ein Grossprojekt der KS Im Lee involviert zu sein! Bis zu den Weihnachtsferien habe ich im Kammerchor der 4.-Klässler:innen gesungen. Daher war mir Purcells Musik bereits vertraut, als wir mit der Einstudierung des instrumentalen Teils begannen. Abgesehen von drei Zuzüger:innen bestand das Orchester ausschliesslich aus aktuellen und ehemaligen Lee-Schüler:innen und Lee-Lehrpersonen. Obwohl «The Fairy Queen» für das Orchester technisch nicht so anspruchsvoll ist, hat uns die musikalische Gestaltung viel abverlangt. Das Projektorchester konnte zu einem homogenen Klangkörper zusammenwachsen; die intensiven Endproben gemeinsam mit Chor und Theatergruppe und die vier Aufführungen haben den Zusammenhalt gestärkt. «The Fairy Queen – Ein Sommernachtstraum» zählt zu meinen persönlichen Highlights an der KS Im Lee.

Tiara Eralil (4f): Tanz
Als Tänzerin beim Sommernachtstraum mitgewirkt zu haben, war gefühlsmässig eine kleine Achterbahnfahrt. Bei der ersten Kostümanprobe wurden wir von sehr sonderbaren Stramplern und grünen Perücken überrascht. Daraufhin verliessen einige traurigerweise die Tanzgruppe. Als die Übungsphase begann und wir eigenständig eine Choreografie erstellen mussten, die Ballett- und Bollywoodelemente vereint, waren wir zunächst überfordert. Doch mit der geballten Ladung an Talenten von Julia Hardmeier (1i), Lorena Tobler (2e), Lena Heggemann (4b), Sirojitha Sivakaran (4c) und Minujaa Manivannan (4f) hatten wir diese Hürde schnell bewältigt. Mit ihnen war es vor und hinter der Bühne enorm lustig. Ich bin froh, dass ihr alle mitgemacht habt!

Nils Bühler (4d): Theater
Ein unbeschreibliches Rauschen geht durch die Knochen, wenn das harte, warme Licht das Gesicht erleuchtet. Die Nervosität, die den Körper auf dem Weg auf die Bühne bleischwer zu Boden gezogen hat, verfällt und wird leicht wie eine Feder in einem warmen Sturm. Der Saal bebt unter der Musik und doch fühlt er sich mucksmäuschenstill an. Auf einmal spielt es keine Rolle mehr, wie man hierhergekommen ist oder wie es weitergeht im Leben. Die Sorgen werden vom Wind weggetragen. Man ist woanders. Man ist auf der Bühne. Einem Ort, wo Leben nicht das gleiche ist wie sonst. Ein magischer Ort.

Maria Eisenring: Lehrpersonenchor
Als wir das erste Mal gemeinsam probten, hat mich die Qualität des Schulchores und des Orchesters schlichtweg umgehauen. Dann sah ich immer mehr Szenen des Theaters und war auch hier beeindruckt vom Talent, das in unserer Schule schlummert. Wegen meines Solos war ich natürlich nervös, aber ich bin im Nachhinein sehr froh, dass ich Teil dieser Inszenierung sein durfte.

Selina Disch (2h): Orchester
Durch dieses Projekt konnte ich einige neue Bekanntschaften machen sowie ältere auffrischen. Es war eine spannende, lustige und einzigartige Erfahrung für mich. Die gewandten Schauspieler, der einheitliche Chor, unser kleines Orchester und die gesamte ausgeklügelte Organisation haben mich sehr positiv überrascht und beeindruckt! Ich fand es schön, als Schulgemeinschaft ein solch gewaltiges Projekt zu bewältigen und dazu noch bei jeder Aufführung einen vollen Saal zu begrüssen!

Niculin Furrer (4d): Theater
Die Probewoche war sehr intensiv. Trotzdem hatte diese zusätzliche Zeit viele positive Aspekte. Sie hat uns erlaubt, noch mehr ins Detail zu gehen und intensiver an den einzelnen Charakteren zu arbeiten. So konnten wir mit viel Arbeit, Hingebung und Spass ein sehr schönes Endprodukt auf die Beine stellen. Zusätzlich war es sehr bereichernd, eine Woche mit motivierten und netten Menschen auf ein Ziel hinzuarbeiten. Die Zeit, die ich auf und hinter der Bühne verbringen durfte, werde ich sehr vermissen.

Christoph Germann: Leitung Orchester
Es war eine Grossproduktion: 178 Mitwirkende in Schauspiel, Chor, Orchester und hinter der Bühne. In einer Probewoche vor den Sportferien wurden Theater und Musik zusammengeführt und zu einem Ganzen verschmolzen. Die Bühne mit der eindrücklichen Waldkulisse bevölkerte sich mit Feen, Elfen, Waldgeistern, Erdgnomen und anderen Fabelwesen, die allerlei Schabernack trieben und die Welt und die Gefühle von Lysander, Hermia und den anderen Menschen heftig durcheinanderwirbelten, kräftig unterstützt von der grossartigen Musik von Henry Purcell. Begeistert hat mich, wie gut die Zusammenarbeit im Leitungsteam funktionierte, wie aus dem Ad Hoc-Orchester, das überwiegend aus Lee-Schüler:innen und Ehemaligen bestand, ein grossartiges Barockensemble wurde und wie die Chorsänger:innen ein Pflichtfach in eine wunderbare Performance verwandelten. Es war wunderschön, in so viele strahlende Gesichter zu schauen und zu spüren: Der ganze Aufwand hat sich gelohnt.