PPP: Das neue Profil kommt bei den

Erstklässler:innen gut an

Das Schwerpunktfach PPP – Auch für uns Lehrpersonen bedeutete der Sommer vergangenen Jahres einen Aufbruch in neue Gefilde, da wir die Fächer Pädagogik/Psychologie und Philosophie bisher nur in der 3. bzw. 4. Klasse unterrichtet hatten, mit dem neuen Schwerpunkt PPP an unserer Schule nun aber Erstklässler:innen vor uns sassen. Mit lebensnahen Themenkreisen verfolgten wir das Ziel, die Schüler:innen mit den Mechanismen der menschlichen Psyche, den Erziehungswirklichkeiten und den Erkenntnis- und Sinnfragen zu Mensch und Leben vertraut zu machen. So standen zum Beispiel unterschiedliche Erziehungsziele und -stile im Fokus der Aufmerksamkeit, um sich eigene Lehr- und Lernerfahrungen bewusst zu machen. Des Weiteren haben wir einen vertiefenden Blick auf das Thema der psychischen Gesundheit geworfen: Was heisst das genau, wenn jemand psychisch gesund beziehungsweise krank ist? Welche Risikofaktoren können unser Wohlbefinden nachhaltig gefährden und welche Gegenmassnahmen gibt es? Oder wir haben uns damit beschäftigt, was unter Glück zu verstehen ist und was ein glückliches Leben ausmacht. Wie ist das Streben nach dem eigenen Glück mit dem Wohl der Mitmenschen vereinbar? Passen persönliches Glück und moralisches Handeln zusammen oder schliessen sie sich aus?

Es hat uns ausserordentlich gefreut und auch beeindruckt, mit welchem Engagement und Interesse sich unsere erste PPP-Klasse diesen Fragen widmete. Die entsprechenden Analysen und Diskussionen wiesen einen Grad an Differenzierung und Tiefe auf, der unsere Erwartungen bei Weitem übertraf. Mit Freude und Neugier blicken wir den kommenden Jahren entgegen.

Text: Roger Hofer, Jakob Lieske
Bilder: Judith Balla

Arleen Nebel, 1f

Als ich mich für das PPP-Profil entschieden habe, wollte ich besser verstehen, was Menschen ausmacht und wie wir miteinander umgehen. Besonders spannend fand ich die verschiedenen Erziehungsmethoden und wie stark sie unser Verhalten prägen können. Ein Moment, der mir im Gedächtnis geblieben ist, war eine Diskussion über Kindheit und Entwicklung – ich habe dabei viel über mich selbst gelernt. Durch das Profil habe ich neue Denkweisen entwickelt, die mir auch im Alltag helfen, z. B. in schwierigen Lebensphasen bewusster mit mir umzugehen. Besonders interessiert mich, wie man Krisen bewältigen kann und was einem dann wirklich hilft. Ich sehe andere Menschen jetzt differenzierter, mit mehr Verständnis. Das PPP-Profil ist etwas ganz Anderes als der übliche Unterricht – es ist voller spannender Diskussionen, kreativ, mega praktisch und macht einfach richtig Spass.

Hannah Stark, 1f

Die Philosophie-Themen, die wir behandelt haben, finde ich immer wieder im Alltag. Das ist super, weil ich dann immer etwas zu dem Thema sagen kann. Im PPP-Unterricht lesen und analysieren wir viele Texte, was ich persönlich manchmal langweilig finde, aber nach dem Lesen können wir die Texte zusammen besprechen. Das ist spannend, weil man dann immer die Meinungen der anderen mitbekommt. In Psychologie und Pädagogik haben wir auch schon einige «Experimente» gemacht, z. B. einen IQ-Test oder ein kleines Theaterstück. Generell gefällt mir der PPP-Unterricht besser als die meisten anderen Fächer.

Lino Kost, 1e

Der PPP-Unterricht ist in zwei Teile gegliedert: Philosophie sowie Pädagogik und Psychologie. Diese werden zwar gleichzeitig, jedoch von verschiedenen Lehrpersonen gelehrt. Wo sich diese beiden Felder im Vergleich zu anderen Fächern unterscheiden, liegt in ihrem Einfluss ausserhalb der Schule, wobei das auch an meinem Interesse liegen kann. Am Beispiel der Moral lässt sich das verständlich machen. Hat man sich in der Philosophie mit einem moralischen Prinzip auseinandergesetzt, kann es einen Einfluss auf zukünftige Entscheidungen haben. Das Gegenstück in Pädagogik und Psychologie wäre das Vertrautmachen damit, wie Leute Dinge wahrnehmen. Dieses Phänomen verleiht dem Fach meiner Meinung nach eine gewisse Einzigartigkeit, welche es engagierender macht.

Lilly Meier, 1f

Durch das neue PPP-Profil konnte ich meine Sichtweisen nicht nur in der Schule, sondern auch darüber hinaus erweitern. Im Pädagogik- und Psychologie-Unterricht haben wir z. B. die Frage behandelt, ob der Mensch wirklich Erziehung braucht. Die sogenannten Wolfskinder zeigen: Ohne soziale Kontakte entwickeln sich Sprache, Denken und Verhalten kaum. Auch in der Philosophie stellen wir spannende Fragen – etwa beim Schiff des Theseus: Bleibt etwas dasselbe, wenn sich alles an ihm verändert? Und wenn man aus den alten Teilen ein Neues baut – welches ist das Original? Das regt zum Nachdenken an, was Identität wirklich ausmacht. Das PPP-Profil bringt viele solcher Diskussionen mit sich und macht den Unterricht nicht nur interessanter, sondern auch persönlicher.

Rebecca Glen, 1f

Der Unterricht im PPP-Profil unterscheidet sich von dem in anderen Fächern. Diskussionen und Gespräche zu verschiedenen Themen machen die Stunden besonders spannend und es wird grossen Wert daraufgelegt, dass wir uns aktiv einbringen können. Es gefällt mir, dass wir nicht so viel auswendig lernen müssen und dadurch mehr Zeit für andere Fächer haben. Durch das Profil habe ich gelernt, offener zu denken, verschiedene Perspektiven besser zu verstehen und mich persönlich weiterzuentwickeln. Das PPP-Profil hat meine Sicht auf Menschen und Erziehung stark geprägt.

Elias Lebeda, 1e

Im Profilfach PPP habe ich bereits viele interessante Dinge gelernt. Besonders spannend fand ich den Einstieg in die Psychologie, in der der Zusammenhang zwischen Erleben und Verhalten analysiert wird. Hierbei geht es darum, dass jede Handlung zu einer Erfahrung führt, die dann wiederum Grundlage für die nächste Handlung sein kann.

Ein weiteres interessantes Thema ist die psychische Gesundheit. Diese gerät aus dem Gleichgewicht, wenn die an eine Person gestellten Anforderungen oder deren Belastungen grösser sind als deren vorhandene Ressourcen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn die vorhandene Zeit zum Lernen für ein Prüfung nicht ausreicht und hierdurch Stress entsteht.

Insgesamt denke ich, dass ich viele Inhalte aus dem PPP-Unterricht in meinem täglichen Leben gebrauchen kann.

Lisa Pellettieri, 1f

Als ich mich für das Profil PPP entschieden habe, hatte ich die Erwartung, mehr über menschliches Verhalten zu lernen, vor allem was kleine, unbewusste Gesten über eine Person aussagen können und wie man Menschen besser «lesen» kann. Von Philosophie hatte ich zunächst keine grosse Vorstellung.

Im Unterricht lag der Fokus bisher vor allem auf Themen wie Kindererziehung und kindlicher Entwicklung. Der Bereich Körpersprache wurde bisher weniger behandelt, als ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Im Fach Philosophie haben wir verschiedene Philosophen kennengelernt und uns mit ihren Texten auseinandergesetzt.

Ich empfehle PPP vor allem denen, die sich für die Erziehung und Entwicklung des Menschen interessieren, psychologische und pädagogische Zusammenhänge besser verstehen möchten und Freude daran haben, über philosophische Themen zu diskutieren.

Moira Schellenberg, 1f

Im PPP-Profil lernt man, grundlegende Fragen des Lebens zu reflektieren – Fragen, die zwar herausfordernd, aber besonders spannend sind. In Philosophie lesen und analysieren wir bedeutende Texte und diskutieren darüber, was neue Denkansätze und Perspektiven eröffnet. Psychologie und Pädagogik zeigen auf, wie sich Persönlichkeit entwickelt, was sie beeinflusst und wie der Charakter eines Menschen geformt wird. Viele Inhalte lassen sich direkt auf das eigene Leben beziehen, was den Unterricht persönlich und bereichernd macht. Besonders spannend war für mich die Auseinandersetzung mit Erziehungsmethoden. Dadurch wurde mir bewusst, wie bestimmte Erfahrungen meine Entwicklung geprägt haben. So fördert das PPP-Profil nicht nur das Verständnis für andere, sondern auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit.

Selma Wieland, 1f

Meine Wahl für das Fach Psychologie und Pädagogik entstand durch den Wunsch, Menschen besser zu verstehen und Wissen effektiv zu vermitteln. Das Fach Philosophie hilft mir, moralische Fragen besser einzuschätzen. Um mein Ziel privat und beruflich zu erreichen, benötige ich diese Kompetenzen.

Dank dieser Fächer bin ich persönlich deutlich empathischer geworden. Diese Sensibilisierung hat mich tiefgründiger und reflektierter gemacht, manchmal fast zu sehr. Ich hinterfrage mein Verhalten in verschiedenen Lebenssituationen kritischer. Komplexe Inhalte kann ich besser verstehen und zusammenfassen. Dabei muss mir stets bewusst bleiben, dass jeder Mensch fehlbar ist und seinen persönlichen Eisberg mit sich trägt, dessen grösster Teil unter der Oberfläche verborgen bleibt und mit Vorsicht respektiert werden muss.

 

Beiträge zusammengestellt von: Stefanie Bäurle